18.04.2024

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Experten warnen: Kein weniger heftiger Feind wird das Coronavirus ersetzen

Ein Ausbruch onkologischer Erkrankungen wird von Experten vorhergesagt. Die Situation wird von Mark Lawlor, einem Onkologen an der Queens University in Belfast, erklärt.

Im langen Kampf gegen das Coronavirus sind alle anderen Probleme in den Hintergrund getreten. Die Europäische Krebsorganisation und die Brüsseler Institutionen warnen vor dem Problem einer nicht weniger gefährlichen Krankheit. Einschränkungen bei Routine- und geplanten Arztbesuchen sowie fehlende Kontrollen haben die Kontrolle über die Gesundheit der Bürger eingeschränkt. Viele von ihnen können nach der Quarantäne einer vorzeitigen Tumordetektion ausgesetzt sein. Darüber hinaus stammen laut Forschern etwa 15 bis 20% der Krebstumoren aus Viren und Bakterien. Wie das Coronavirus diesen Prozess beeinflusst, müssen Wissenschaftler erst noch herausfinden. Mark Lawlor sagt:

Leider haben wir störende Daten. Schätzungen zufolge traten rund eine Million Krebsfälle auf, die während der Pandemie jedoch nicht europaweit diagnostiziert wurden. Während dieser Zeit mussten potenzielle Patienten etwa eine Million Screening-Tests bestehen, bestanden diese jedoch nicht. Infolgedessen verzögerte sich die Diagnose um viele Monate. Wenn Krebs zu einem späteren Zeitpunkt entdeckt wird, ist die Behandlung viel schwieriger und das Risiko, dass Menschen an der Krankheit sterben, ist viel höher. Wir haben auch festgestellt, dass jeder fünfte Krebspatient in Europa immer noch nicht die erforderliche chirurgische oder chemotherapeutische Behandlung erhält.

Es ist kein Geheimnis, dass die nationalen Gesundheitssysteme versucht haben, die Pandemie so erfolgreich wie möglich zu bewältigen, und daher mussten viele onkologische Forschungen, Analysen und klinische Studien ausgesetzt werden. Die Folgen eines solchen Schrittes können zu einem Anstieg des Krebses führen. Veronica Trillet-Lenoir, eine liberale französische Politikerin, bemerkt:

Krebspatienten sind während dieser Pandemie besonders gefährdet. Ihre durch Krebs geschwächten Körper sind weniger tolerant gegenüber Covid. Darüber hinaus haben sie während der Sperrung nicht die vorherige Gelegenheit, zur Diagnose und Behandlung ins Krankenhaus zu kommen. Die EU sollte Patienten mit Krebs und chronischen Krankheiten in Zukunft besser schützen, wenn eine Krise wie die derzeitige erneut auftritt. Wir müssen die Auswirkungen von Covid-19 auf diese Arten von Krankheiten richtig einschätzen. Die erste Priorität ist die Impfung von besonders gefährdeten Krebspatienten.

Die ersten Schritte in diese Richtung werden bereits unternommen. Brüssel empfahl, die für den Fall eines neuen Ausbruchs von Covid-19 reservierten medizinischen Ressourcen auf die Behandlung von Krebs und deren Erkennung umzustellen.





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