Laut Eurostat leben zwei Drittel der Griechen zwischen 18 und 34 Jahren bei ihren Eltern, womit Griechenland den sechsten Platz unter 35 europäischen Ländern belegt.
Insbesondere leben laut einer aktuellen Erhebung des Europäischen Statistikamts auf der Grundlage von Daten aus dem Jahr 2019 etwa 50 % der Menschen zwischen 18 und 34 Jahren in der Europäischen Union bei ihren Eltern.
Der entsprechende Anteil in Griechenland und Italien liegt mit 69,4 % um 8,7 Prozentpunkte höher als 2011. Die skandinavischen und nordischen Länder befinden sich auf den untersten Stufen der Leiter, mit den entsprechenden Zahlen in Dänemark – 17,2 % und Finnland – 19,5 %.
„In Mittel- und Nordeuropa gilt es als selbstverständlich, dass ein Kind mit 18 Jahren seine Volljährigkeit feiert und alleine geht“, sagt Antigone Liberaki, Professorin für Wirtschaftswissenschaften an der Pantio-Universität in Athen.
Griechenland hat ihrer Meinung nach eine andere Mentalität, da es traditionelle Rollenbilder gibt. Sie fügte hinzu, dass der Lebensstil des unabhängigen Alleinlebens in Griechenland nicht akzeptiert wird. Die vorherrschende Mentalität sei, dass Eltern für ihre Kinder bis zur Heirat verantwortlich seien – unabhängig vom Alter des betreffenden „Kindes“.
Liberaki stellte auch fest, dass die Finanzkrise und die Coronavirus-Krise kritisch waren und bereits bestehende Trends verstärkten.
„Es gibt eine Tendenz, mit den Eltern in die Familie zurückzukehren, die Krise hat sie gefragter gemacht“, sagte sie und stellte fest, dass Ehen und Geburten auch aufgrund der Pandemie verschoben würden.
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