Olaf Scholz wurde neuer Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, dessen Kandidatur vom Bundestag unterstützt wurde.
Der Regierungschef der BRD wird in geheimer Wahl ohne Debatte gewählt. Um zu gewinnen, ist die absolute Mehrheit der Stimmen erforderlich, das sind mindestens 369 von 736. Die Kandidatur von Scholz wurde formell von Präsident Frank-Walter Steinmeier, unterstützt von 395 Abgeordneten, ins Parlament eingebracht.
Laut Verfassung bestimmt der Regierungschef die Politik des Staates. Die „Kanzlermehrheit“ wird durch die Stimmen der Vertreter der Parteien gebildet, von ihnen hängt die Zusammensetzung des Ministerkabinetts – SPD, Union 90/Grüne und FDP – ab, insgesamt 416 Abgeordnete .
Bei der Bundestagswahl am 26. September gewann die SPD den ersten Platz und verdrängte damit die seit 2005 dominierenden Christdemokraten. Ende November gab der SPD-Chef die Bildung der Regierungskoalition bekannt.
Wer wurde neuer Kanzler? Olaf Scholz studierte Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg und war in den 1990er Jahren Rechtsanwalt. Im Alter von 17 Jahren trat der junge Mann, inspiriert von der Politik des damaligen Bundeskanzlers Schmidt, der SPD bei. 1998 wurde er zunächst Bundestagsabgeordneter und war dann in der Regierung in verschiedenen Parteiämtern tätig.
2007 wurde Scholz Arbeitsminister und bekleidete dieses Amt bis 2009, beteiligte sich an der Entwicklung des Handbuchs für Teilzeitkräfte. Experten gehen davon aus, dass diese wichtige Maßnahme Deutschland damals geholfen hat, die Folgen der weltweiten Finanzkrise zu bewältigen und einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu vermeiden.
Von 2011 bis 2018 war Scholz Oberbürgermeister von Hamburg, danach wurde er Finanzminister und Vizekanzler in der Regierung Merkel. Im Jahr 2020 wird Scholz wieder zu einem der populärsten Politiker des Landes und führt vor dem Hintergrund des Kampfes gegen die Krise Leistungen für Teilzeitbeschäftigte ein.
Deutsche Journalisten nannten ihn „Scholzomat“ – für seine Art, sachlich und klar zu sprechen, während er Vertrauen genießt. In seiner Freizeit beschäftigt sich der neue Kanzler mit Rudern und Laufen – diese Sportarten wurden ihm von seiner Frau, der Parteikollegin Britta Ernst, beigebracht.
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