25.04.2024

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Mikroplastik erstmals im menschlichen Blut nachgewiesen

Mikroplastik erstmals im menschlichen Blut nachgewiesen

Wissenschaftlern der Universität Amsterdam ist es gelungen, ein Probenahme- und Analyseverfahren zu entwickeln, das Mikroplastik im Blut nachweisen kann. Als Ergebnis wurden erstmals kleine Plastikpartikel im menschlichen Blut gefunden.

Im Rahmen des Experiments nahmen die Forscher 22 Freiwilligen Blut ab. Um Plastik aus den Proben herauszuhalten, verwendeten die Wissenschaftler Spritzennadeln aus Stahl und Glasröhrchen. Als Ergebnis wurden bei 80 % der getesteten Personen Mikroplastikpartikel gefunden. In den untersuchten Proben oft Polymere gefunden, die in der Kunststoffherstellung weit verbreitet sind. Bei einigen Blutproben trat gleichzeitig auf zwei oder drei Arten von Kunststoff.

„Die neue Studie ist alarmierend, weil sie ein weiterer Beweis dafür ist, dass es keinen Teil unseres Körpers gibt, der nicht Plastik ausgesetzt war. Auch wenn die gesundheitlichen Auswirkungen noch nicht klar sind, wissen wir bereits sicher, dass Kunststoff giftig ist, vom Moment an, in dem die Rohstoffe für die Herstellung von Kunststoffwaren abgebaut werden, bis zu ihrer Entsorgung. Plastik hat in einer Kreislaufwirtschaft nichts zu suchen. Um die Plastikkrise zu stoppen, müssen Unternehmen, die zu den umweltschädlichsten Unternehmen der Welt gehören den Einsatz von Plastikverpackungen dringend reduzieren und in Mehrweglösungen investieren“, kommentiert der Experte die Situation in der Welt mit Plastikmüll.

Wie genau Mikroplastik dem Menschen schadet, ist noch nicht vollständig geklärt. Im Jahr 2019 veröffentlichte die WHO ein Policy Brief zur aktuellen Forschung zu Mikroplastik im Trinkwasser und betonte, dass die verfügbaren Daten nicht ausreichen, um eindeutige Schlussfolgerungen darüber zu ziehen, wie sich Mikroplastik auf die menschliche Gesundheit auswirkt. Die Organisation forderte mehr Forschung und die weltweite Zunahme der Plastikverschmutzung zu stoppen.

Einige Wissenschaftler sagen, dass das in den menschlichen Körper gelangte Mikroplastik wie ein Hormon „abgelesen“ wird und die Funktion der Schilddrüse, Geschlechtsorgane etc. stört. Andere argumentieren, dass Mikroplastik für die jüngste Zunahme von Krebs verantwortlich ist.

Zuvor wurde über Mikroplastik in Urin, Kot und Plazenta berichtet. Jeden Tag atmen wir Mikroplastik ein, essen und trinken es. Dadurch gelangen pro Woche 5 Gramm Mikroplastik in den menschlichen Körper, was „nicht gut“ ist.

Das Schlimmste ist, dass die Meereslebewesen, die Mikroplastik aufnehmen, bereits zu einem Bruchteil eines Prozents selbst aus Plastik bestehen! Das folgende Video zeigt, wie Fisch als schädlicher Abfall endet und wir ihn dann essen. Es lohnt sich, darüber nachzudenken.



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