20.09.2024

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Von der Autoindustrie bis zur Energie: Deutschland verliert an Boden und beeinflusst die EU


Die Krise der deutschen Automobilindustrie und Energiepolitik: wirtschaftliche und geopolitische Folgen für Europa.

Deutschland, historisch gesehen die Industriemacht Europas, steht nun vor einer großen Krise in seiner Schlüsselindustrie, der Automobilindustrie. Deutsche Marken wie Volkswagen, BMW und Mercedes stehen seit langem für Qualität und Zuverlässigkeit und die Automobilindustrie erwirtschaftet einen erheblichen Teil des BIP des Landes. Allerdings ist in den letzten Jahren die Nachfrage nach Autos zurückgegangen, der Wettbewerb hat sich verschärft und interne und externe Faktoren setzen die Branche unter Druck und stellen eine Bedrohung für die gesamte europäische Wirtschaft dar.

Verschärfung der Krise in der Automobilindustrie

Die deutsche Automobilindustrie leidet unter rückläufigen Umsätzen im In- und Ausland. Europa verkauft jetzt 2 Millionen weniger Autos pro Jahr im Vergleich zu den Zeiten vor Corona, was besonders Volkswagen trifft, das bis zu 500.000 Verkäufe verloren hat, was der Schließung von zwei großen Fabriken entspricht. Der Grund ist nicht die geringe Qualität der Produkte, sondern eine Veränderung der Marktbedingungen – ein Rückgang der Nachfrage nach Autos, ein Rückgang der europäischen Einkommen und ein zunehmender Wettbewerb auf dem Weltmarkt.

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Von KI erstelltes Bild


Eine ernsthafte Bedrohung für deutsche Hersteller geht von China aus, das seine Automobilindustrie, einschließlich der Produktion von Elektrofahrzeugen, aktiv weiterentwickelt. Trotz Chinas Erfolgen bei der grünen Technologie wirft seine Rolle beim Klimawandel ernsthafte Fragen auf. China ist für 30 % der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich – 12,5 Milliarden Tonnen im Jahr 2021. Das ist mehr als das Dreifache der Emissionen von ganz Europa, etwa 3,3 Milliarden Tonnen CO₂.

Chinas Produktion von Elektrofahrzeugen ist auf Kohlekraftwerke angewiesen, um 57 % des Energiebedarfs des Landes zu decken, was die grüne Technologie Chinas bei weitem nicht so umweltfreundlich macht, wie behauptet wird.

Deutsche Energiepolitik: Ausstieg aus der Kernenergie

Einer der Schlüsselfaktoren für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands ist die Energiepolitik des Landes. Deutschland hat sich für den Ausstieg aus der Kernenergie entschieden, die eine der saubersten und günstigsten Formen der Stromerzeugung darstellt.

Kernenergie produziert lediglich 12 Gramm CO₂ pro Megawattstunde, während Kohlekraftwerke 820 Gramm CO₂/MWh und Gaskraftwerke 450 Gramm CO₂/MWh ausstoßen. Durch die Schließung von Kernkraftwerken ist Deutschland auf teurere Energiequellen wie Flüssigerdgas (LNG) aus den USA angewiesen.

Die Kosten für die Erzeugung von Kernenergie liegen zwischen 40 und 60 US-Dollar pro Megawattstunde, während erneuerbare Energien bei gleicher Menge durchschnittlich 50 bis 160 US-Dollar kostenwenn man die Infrastrukturkosten berücksichtigt. Dieser Wandel führte zu steigenden Energiepreisen und einer Schwächung der Wettbewerbsposition der deutschen Industrie.

Auswirkungen auf die Wirtschaft und EU

Die Krise der deutschen Autoindustrie hat weitreichende Folgen für die EU-Wirtschaft. Deutschland ist der größte Wirtschaftsmotor der Europäischen Union und viele Unternehmen in ganz Europa konzentrieren sich auf die Belieferung deutscher Automobilhersteller. So sind beispielsweise die Tschechische Republik, die Slowakei, Polen und Ungarn aktiv an der Lieferkette von Teilen und Komponenten für deutsche Automobilfabriken beteiligt. Der Rückgang der Nachfrage nach deutschen Autos und die Schließung von Fabriken werden unweigerlich zu einem wirtschaftlichen Abschwung in diesen Ländern führen, der zu erhöhter Arbeitslosigkeit und einem Rückgang der Produktionstätigkeit führt.

Meinung des Autors: Und wieder ist alles nach den Klassikern: Wer ist schuld und was ist zu tun? Obwohl es jetzt wahrscheinlich niemanden gibt, der das tut Vielleicht wenigstens etwas tun.



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