02.05.2024

Athen Nachrichten

Nachrichten in deutscher Sprache aus Griechenland

Griechenland steht wegen Albanien unter Druck aus Brüssel


IN EU Derzeit laufen intensive Konsultationen, um die Zustimmung Griechenlands einzuholen, im Namen des Europäischen Rates einen Brief nach Tirana zu schicken. Albanien kann dann mit den Verhandlungen über das erste Abschnittspaket beginnen, das für den Beitritt zur Europäischen Union erforderlich ist.

Wie Berichte Ekathimerini, eine entsprechende Diskussion sei beim Treffen der Ständigen Vertreter bei der EU (AStV) am Mittwoch geplant, da Albanien am vergangenen Freitag nach 14 Monaten erfolgreich die erste Phase der Beitrittsverhandlungen zur Europäischen Union (Screening) abgeschlossen habe Beratungen.

Athen ist unter Druck geraten, der EU beizutreten, wie europäische diplomatische Quellen berichten: Bundeskanzler Olaf Scholz hat auf diplomatischen Kanälen erklärt, dass der Beitrittsprozess keine bilaterale Angelegenheit sein dürfe. Darüber hinaus scheint die spanische EU-Präsidentschaft seiner Meinung nach auch über die Position der griechischen Seite irritiert zu sein.

Diplomatenquellen zufolge kann Griechenland vor diesem Hintergrund den entsprechenden Brief nach Abschluss des albanischen Überprüfungsprozesses nicht noch lange blockieren. Deshalb und auch für den Fall, dass es sich dazu entschließt, das oben genannte Schreiben des Europäischen Rates zu versenden, prüft Athen die Möglichkeit, die nächste Phase des entsprechenden Prozesses zu „blockieren“, die die Erstellung eines Berichts beinhaltet, in dem alles beschrieben wird Kriterien, die Tirana bereits erfüllt hat oder hätte erfüllen müssen, sowie die Einberufung einer entsprechenden Regierungskonferenz.

Griechenland verspricht, die europäischen Integrationsbestrebungen von Tirana zu blockieren, bis die Frage des gewählten albanischen Bürgermeisters, des ethnischen Griechen Fredi Beleri, geklärt ist, und betont, dass die Rechte eines seit Mai inhaftierten Mannes verletzt würden. Staatsminister Stavros Papastavrou betonte als Reaktion auf die Vorwürfe gegen Griechenland, dass es diese Angelegenheit bilateral mache, dass Athen die Position habe, europäische Prinzipien zu verteidigen:

„Die Beleri-Frage ist zutiefst europäisch, sie ist nicht bilateral. Es geht um die Achtung der Rechtsstaatlichkeit.“

Erinnern wir uns daran, dass Dionysios Alfred Beleri, ein Vertreter der griechischen Minderheit, im Mai vorläufig zum Bürgermeister der albanischen Küstenstadt Himara gewählt wurde. Kurz vor der Abstimmung wurde er festgenommen, angeblich unter dem Vorwurf der Wählerbestechung. Schon damals forderte das griechische Außenministerium die sofortige Freilassung von Beleri und deutete an, dass sich dieser Fall negativ auf den EU-Beitrittsantrag Albaniens auswirken könnte.

Die Europäische Union hat im Juli letzten Jahres offiziell Verhandlungen über den Beitritt Albaniens aufgenommen, und das Land durchläuft derzeit einen Screening-Prozess – eine Vorbereitungsphase für tatsächliche Verhandlungen.



Source link