28.04.2024

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Erderwärmung und Pilzinfektionen – die Gefahr nimmt zu

Pilzorganismen passen sich erfolgreich an den Klimawandel im Kontext der globalen Erwärmung an. Sie werden für den Menschen immer gefährlicher, da sich einige von ihnen an mehr Hitzestress anpassen können, einschließlich der Lebensbedingungen im menschlichen Körper.

Amerikanische Wissenschaftler warnen, dass dies mit dem Auftreten neuer gefährlicher Krankheiten behaftet ist, schreibt das Wall Street Journal. Experten erklären, dass die durchschnittliche menschliche Körpertemperatur (36,6 Grad) für die meisten Pilze zuvor zu hoch war. Aber aufgrund der Erwärmung konnten sich einige von ihnen anpassen, wie Studien zeigen. Und der Klimawandel kann Bedingungen schaffen, um das Verbreitungsgebiet einiger Arten pathogener Pilze zu erweitern. Peter Pappas, Spezialist für Infektionskrankheiten an der University of Alabama in Birmingham, sagt:

„Weil Pilze häufiger erhöhten Temperaturen ausgesetzt sind, besteht die reale Möglichkeit, dass einige Pilze, die zuvor harmlos waren, plötzlich zu potenziellen Krankheitserregern werden.“

Experten des öffentlichen Gesundheitswesens sagen, dass Todesfälle durch Pilzinfektionen zunehmen, was unter anderem durch ein geschwächtes Immunsystem unterstützt wird – solche Menschen sind anfälliger für schwere Pilzkrankheiten.

Laut den Centers for Disease Control and Prevention starben im Jahr 2021 in den USA mindestens 7.000 Menschen an Pilzinfektionen, und in den 1970er Jahren war die Zahl der Todesfälle auf Hunderte begrenzt. Es gibt jedoch zu wenige wirksame und ungiftige Medikamente zur Behandlung solcher Infektionen. Die Erwärmung kann viele Pilze dazu bringen, sich besser an den menschlichen Körper und ihre Verteilung anzupassen.

Eine im Januar in Proceedings of the National veröffentlichte Untersuchung zeigte schlüssig, dass wärmere Temperaturen einige krankheitserregende Pilze dazu anregen können, sich schneller zu entwickeln, um zu überleben.

Wissenschaftler der Duke University haben 800 Generationen von Kryptokokken gezüchtet, einer Gruppe von Pilzen, die beim Menschen bereits ab 30 Grad schwere Krankheiten verursachen können. Die Studie zeigte, dass sie sich leicht an warme Bedingungen anpassen. Kryptokokkeninfektionen sind besonders tödlich für immungeschwächte Menschen. Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention sterben jedes Jahr weltweit 110.000 Menschen an Gehirninfektionen, die durch den Pilz Cryptococcus verursacht werden.

Auch der nicht minder gefährliche Pilz Candida auris hat sich erfolgreich an höhere Temperaturen angepasst. Einige potenziell tödliche Pilze, die im Boden gefunden werden, einschließlich Coccidioides und Histoplasma, haben ihr Verbreitungsgebiet in den USA seit den 1950er Jahren stark erweitert. Steigende Temperaturen und andere mit dem Klimawandel verbundene Umweltveränderungen könnten bei dieser Ausbreitung eine Rolle gespielt haben.

Als größte Bedrohung für den Menschen hat die WHO die Pilzerreger Cryptococcus, Coccidioides, Histoplasma und Candida auris identifiziert.



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