04.05.2024

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WSJ: Die deutsche Regierung will Einwanderer nach Afrika schicken


Nach Angaben des Wall Street Journal will die Bundesregierung Einwanderer, die einen Asylantrag gestellt haben, bis zur endgültigen Bearbeitung ihrer Anträge nach Afrika schicken.

Darüber hinaus ist geplant, Menschen, die keinen Flüchtlingsstatus erlangen können, für einen dauerhaften Aufenthalt in Kenia, Ghana, Senegal, Marokko und anderen afrikanischen Ländern umzusiedeln. „Deutschland arbeitet an einem Plan, einige Asylbewerber nach Afrika zu schicken, während ihre Anträge noch anhängig sind“, heißt es in der Veröffentlichung.

Quellen sagten der Zeitung, dass Berlin damit rechnet, Kenia, Ghana, Senegal und Marokko einen solchen Plan vorzuschlagen, der Prozess könnte jedoch mehrere Jahre dauern. Diese für Diskussionen sorgenden Absichten können dazu führen, dass diejenigen, die einen Flüchtlingsstatus erwarten, diesen aber letztendlich nicht erhalten, dauerhaft in afrikanischen Ländern bleiben.

Das Wall Street Journal stellt fest, dass Deutschland bis Ende dieses Jahres mehr als 300.000 Asylanträge erhalten könnte, was die höchste Zahl seit dem Zustrom von Migranten nach Europa in den Jahren 2015 und 2016 wäre. Der Artikel betont auch, dass die Unterbringung der Flüchtlinge das Land jährlich etwa 50 Millionen Euro kostet.

Gleichzeitig gibt es Probleme bei der Abschiebung von Migranten, da einige Staaten die Rückaufnahme verweigern und die Migranten selbst keine Reisedokumente haben, entweder aus dem Blickfeld der deutschen Behörden verschwinden oder plötzlich erkranken Abschiebung.

Nicht nur Deutschland arbeitet an einer Vereinbarung zur Abschiebung illegaler Migranten. So wurde am 13. April 2022 ein ähnliches Migrationsabkommen zwischen Großbritannien und Ruanda unterzeichnet. Danach werden Personen, die von der britischen Regierung als illegale Migranten oder Asylsuchende identifiziert werden, zur Bearbeitung, zum Asyl und zur Umsiedlung nach Ruanda abgeschoben.

Dieser Plan löste Unmut bei Menschenrechtsorganisationen und einigen Politikern aus, denen zufolge eine solche Maßnahme illegale Einwanderer nicht aufhalten könne. Die erste Abschiebung von Migranten aus Großbritannien nach Ruanda war für den 14. Juni letzten Jahres geplant, der Flug musste jedoch in letzter Minute abgesagt werden, weil der EGMR seine Entscheidung getroffen hatte. Dann berichtete Sky News, dass Großbritannien Ruanda 120 Millionen Pfund für den gescheiterten Transport von Migranten in das afrikanische Land gezahlt habe.



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