18.09.2024

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Griechenland kritisiert die Einführung von Grenzkontrollen durch Deutschland


Der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis sagte bei einem Treffen mit dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer in Wien, er sei unzufrieden mit der Entscheidung Deutschlands, Kontrollen an seinen Grenzen einzuführen – ein Schritt, der den Schengen-Raum bedroht.

Wie schreibt Euractiv, Mitsotakis, wies darauf hin, dass die Umsetzung des Pakts im Zusammenhang mit der Abschreckung von Migranten stehe EU zu Migration und Asyl sollten Priorität haben:

„Es wäre falsch, der Logik von Ad-hoc-Ausnahmen aus dem Schengen-Raum mit Grenzkontrollen zu folgen, die letztlich die Freizügigkeit der Bürger behindern und die grundlegenden Errungenschaften der EU schädigen könnten.“

Der Premierminister stellte fest, dass Griechenland erhebliche Ressourcen für den Schutz seiner Grenzen aufwendet, was auch von der EU unterstützt wird, und dass diese Unterstützung „weiterhin fortgesetzt werden muss“.

Zur Situation in Deutschland stellte der griechische Staatschef fest, dass es nicht seine Aufgabe sei, einem europäischen EU-Mitgliedstaat zu sagen, welche Vorteile es bietet und welche Sozialpolitik es verfolgt:

„Die Realität ist, dass es heute in Europa Länder gibt, die nicht nur illegale Einwanderer anziehen, sondern auch Flüchtlinge, die in einem europäischen Land den Flüchtlingsstatus haben und – weil sie das gesetzliche Recht dazu haben – in ein anderes europäisches Land ziehen. Das ist es.“ „Das sollte Deutschland selbst betreffen, und es ist sicherlich nicht unsere Aufgabe, vorzuschreiben, wie der Sozialstaat organisiert wird.“

Athener Medien zitierten Regierungsquellen mit den Worten, Deutschland habe „das Problem selbst geschaffen“, indem es attraktive Leistungen für Migranten angeboten habe, und „sollte es daher selbst lösen, ohne andere EU-Mitgliedstaaten zu belasten“.

Griechenland, so heißt es in der Publikation, stehe seit Jahren an der Spitze der Migration und bestehe auf der obligatorischen Umsiedlung von Migranten und Flüchtlingen innerhalb der EU. Ihre Position fand jedoch keinen Niederschlag im überarbeiteten EU-Asyl- und Migrationspakt, da nördliche EU-Länder, darunter auch Deutschland, dagegen waren.

Am 29. August einigte sich die Bundesregierung inmitten der Aufregung um den Terroranschlag in der Stadt Solingen auf ein Maßnahmenpaket zu Migration und Asyl. Das gab der deutsche Innenminister am Montag bekannt zur Wiederaufnahme der Grenzkontrollen an allen deutschen Grenzen mit Nachbarn.



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