26.04.2024

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Wie Kindheitstraumata unser Leben weiter ruinieren

Die US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention und Kaiser Permanente erkannten den Einfluss von Pflegekräften auf die Persönlichkeitsbildung und schlossen sich 1995 zusammen, um „Adverse Childhood Experiences“, im Folgenden als ACEs bezeichnet, zu untersuchen.

Die Forscher untersuchten über 17.000 Teilnehmer, um festzustellen, inwieweit sie vor dem 18. Lebensjahr einer der folgenden Erfahrungen ausgesetzt waren:

emotional; körperlicher oder sexueller Missbrauch; emotionale oder körperliche Vernachlässigung des Kindes; häusliche Konflikte zwischen Eltern, einschließlich Gewalt zwischen Partnern vor dem Kind; Missbrauch psychoaktiver Substanzen durch die Eltern (Alkohol, Drogen); Geisteskrankheit; Scheidung der Eltern; Inhaftierung eines Elternteils.

Die Studie ergab, dass ein Trauma durch ACE mit einer Prädisposition im Erwachsenenalter für Verhaltensweisen mit hohem Gesundheitsrisiko wie Rauchen, Alkohol- und Drogenmissbrauch, riskante Aktivitäten (Kriminalität) und schwere Fettleibigkeit verbunden war.

Wissenschaftler haben auch einen Zusammenhang zwischen der Anzahl der ACEs und Gesundheitsproblemen wie Herz- und Lungenerkrankungen, Krebs, Schlaganfall, Diabetes und der insgesamt verkürzten Lebenserwartung festgestellt.

Darüber hinaus fanden die Forscher einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Anzahl der negativen Erfahrungen in der Kindheit und psychischen Problemen – Depressionen, Angstzustände, Verhaltensstörungen und Selbstmord.

Seitdem hat der American Scientific Council for Child Development die Liste der ACEs um soziale und systemische psychische Traumata erweitert: Kindesmissbrauch, Rassismus und chronische Armut.

Seit den ersten Forschungen wurden Hunderte von anderen durchgeführt, um mögliche negative Auswirkungen im Zusammenhang mit ACEs zu identifizieren, einschließlich Auswirkungen auf Persönlichkeitsmerkmale wie Wut (d. h. eine Veranlagung zu intensiver Wut und Feindseligkeit). Dies ist sinnvoll, wenn man bedenkt, dass Kindesmissbrauch bei ihnen ein starkes Gefühl der Bedrohung erzeugt und sie „lebenslang die Linie halten müssen“.

Einfach ausgedrückt, wenn ein Kind missbraucht wird, erlebt es ein Gefühl der Bedrohung, das eine Kampf-Flucht-Einfrieren-Reaktion auslöst. Diese Erfahrungen tragen zu einer niedrigeren „Aktivierungsschwelle“ bei, der sofortigen Wahrnehmung einer Bedrohung, auch wenn diese in Wirklichkeit nicht existiert.

Diese Erfahrung legt Experten zufolge die Grundlage für die fehlende Fähigkeit des rationalen Gehirns (Großhirnrinde), das emotionale Gehirn (Parietalsystem) zu unterdrücken. Somit erhöhen sie die Wahrscheinlichkeit einer Reaktion.

In den letzten Jahren sind sich Wissenschaftler einig, dass sich unsere Neurophysiologie entwickelt hat, um drei grundlegende Wünsche zu erfüllen – Sicherheit, Konnektivität und ein angenehmes Leben. Kinder mit ACE stehen in allen drei Fällen vor Herausforderungen. Ihre Lebensqualität ist insgesamt deutlich eingeschränkt.





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