27.04.2024

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Kindesmissbrauch: Online-Sexualstraftäter

Kindesmissbrauch: Online-Sexualstraftäter


Die Europäische Union bereitet ein Gesetz vor, das dazu beitragen soll, Sexualstraftäter im Internet zu „fangen“, die Kinder bedrohen. Die Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen im Internet ist längst überfällig.

In Brüssel fand eine Demonstration von Aktivisten statt, die von der Europäischen Union schnelle Maßnahmen zur Verabschiedung einer Verordnung zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern (Chat-Kontrolle, Überprüfung der Korrespondenz und Bildaustausch) forderten. Menschen in Schutzanzügen und mit Reinigungsmitteln riefen: „Räumt die Online-Welt auf!“ Ihr Auftritt zeigte, dass das Internet für Kinder ein gefährlicher und schmutziger Ort ist.

Datenschützer warnen derweil vor drakonischen Maßnahmen. Mitglieder der Courage-Bewegung wurden als Kinder selbst Opfer von Online-Missbrauch. Jetzt wollen sie es EU ging schnell gegen sexuelle Täter von Kindern vor. Patrick Sandford aus Irland wendet sich an Eltern:

„Jedes fünfte Kind, jedes fünfte Ihrer Kinder, wird vor dem 15. oder 16. Lebensjahr sexuell missbraucht.“ Für viele wird dies im virtuellen Raum geschehen. Leider entfallen 60 % des online begangenen sexuellen Missbrauchs auf Europa.“

Ein bevorstehendes Überprüfungsgesetz würde große Technologieplattformen dazu verpflichten, nach Material über sexuellen Kindesmissbrauch zu suchen und dieses zu verbieten. schreibt euronews. Während einige Mitgliedstaaten die drakonischen Maßnahmen ablehnen, fordert Sharliina Eräpuro, eine moralische Verfechterin aus Finnland, die EU auf, die Kontrollen in Chatrooms nicht zu lockern:

„Dieses Gesetz kann Kinder vor schädlichen Einflüssen im Internet schützen. Doch die Online-Community wächst aufgrund der technologischen Entwicklung und der Expansion digitaler Unternehmen stetig. Und wir wissen nicht, was die Zukunft für uns bereithält. Alle diese sozialen Netzwerke sind erst vor relativ kurzer Zeit erschienen. Wir wissen nicht, wie sie sich in Zukunft auf Kinder auswirken werden. Dieses Gesetz wird Kinder also nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft schützen.“

Warum stößt das neue Gesetz bei Menschenrechtsaktivisten auf Bedenken? In der gesamten EU warnten NGOs in einem offenen Brief, dass das Gesetz in seiner jetzigen Form das Abfangen von Kommunikation ermöglichen und Hunderten Millionen Europäern ihre Privatsphäre entziehen würde. Die Schweizer Forscherin Carmela Troncoso befürchtet, dass eine solche Maßnahme zu Missbrauch führen könnte:

„Diese Technologie soll nicht nur nach Kinderpornografie suchen, sondern auch nach einer Vielzahl verdächtiger Aktivitäten. Wir wissen, dass es für andere Zwecke verwendet wird, um etwas zu identifizieren. Sobald ein solcher Mechanismus in Betrieb ist, können Regierungen, Technologieunternehmen und Hacker, die in jedes System eindringen können, die entstehenden Lücken nutzen, um unsere Kommunikation zu untersuchen.“

Ende September wird es eine Diskussion zu diesem Thema in den EU-Mitgliedsstaaten geben. Im Oktober werden die Abgeordneten im Grundrechteausschuss eine Debatte über Chat-Kontrolle führen, und dann wird das Thema sexueller Kindesmissbrauch im Internet auf der Tagesordnung der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments stehen.



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