28.04.2024

Athen Nachrichten

Nachrichten in deutscher Sprache aus Griechenland


Nach einem Jahrzehnt der Wirtschaftskrise, einer Pandemie und dem Schock der Energiekrise sind die Schulden griechischer Bürger gegenüber den Steuerbehörden sprunghaft angestiegen.

Die Gesamtschulden betragen 105 Milliarden Euro, die Schulden gegenüber Versicherungen übersteigen 47 Milliarden Euro. Gleichzeitig werden die „roten“ Kredite, die den Banken zur Verfügung stehen, auf etwa 12 Milliarden Euro geschätzt, die Kredite an Dienstleister belaufen sich auf 91 Milliarden Euro und die unbezahlten Stromrechnungen übersteigen 1,2 Milliarden Euro.

Bei diesen 256 Milliarden Euro handelt es sich um private Schulden von Haushalten und Unternehmen, und wenn wir 135 Milliarden Euro an grünen Krediten hinzufügen, stehen wir vor einem Berg von 391 Milliarden Euro, der höher ist als die auf 357 Milliarden Euro geschätzte Staatsverschuldung.

Um die Entstehung neuer Schulden zu stoppen oder zu verhindern, so die Behörden? Eine umfassende Überprüfung der Situation ist erforderlich. Dafür geschaffen Register zur Überwachung privater Schuldender nach Unterzeichnung des entsprechenden gemeinsamen Ministerbeschlusses die Initiative ergreift.

Welche Daten werden von der Registrierungsstelle erfasst?

  • Daten zur Verschuldung gegenüber dem Staat und anderen öffentlichen Stellen
  • Daten zu Schulden gegenüber Banken und Fonds
  • Daten über Schulden gegenüber jeder Art von Unternehmen, unabhängig von der Organisations- und Rechtsform.

Das Register wird nicht die Rolle des „Eintreibers“ übernehmen, also die Rolle des „Schiebens“ der Zahlungsunfähigen übernehmen. Mithilfe einer speziellen Software werden jedoch die in anonymisierter Form eingegangenen Daten von Kreditinstituten (Banken, Dienstleistungen) empfangen und verarbeitet.

Was wird unter dem „Mikroskop“ untersucht

  • Art der Schulden
  • Grundbedingungen der Schuld (z. B. ursprünglicher und aktueller Betrag), Strafen und Zinsen, Rückzahlungsbedingungen, Zinssatz und etwaige Änderungen daran
  • Schuldtitel und deren Bewertung
  • geleistete Zahlungen, Zahlungsfristen und aktueller Schuldenstand
  • Schuldenvereinbarungen
  • Informationen über den Fortgang von Rechtsstreitigkeiten zwischen Schuldner und Gläubigern, getroffene Verwaltungs- oder Exekutivmaßnahmen sowie den Fortgang ihrer gerichtlichen Berufung
  • bei natürlichen Personen: personenbezogene Daten (Alter, Hauptwohnsitz und Arbeitsort sowie berufliche Stellung)
  • für juristische Personen: Angaben zur Branche und zum Standort der juristischen Person.

„Rote“ Kredite
Laut dem jüngsten Bericht der Bank von Griechenland ist der Umfang der „roten“ Kredite auf 7,9 % gesunken. Allerdings liegt er immer noch über dem Durchschnitt der Eurozone (2,3 %). Von diesem Betrag von 11,7 Milliarden Euro sind 66 % Unternehmenskredite, 25 % Wohnungsbaukredite und 9 % Verbraucherkredite.



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