07.05.2024

Athen Nachrichten

Nachrichten in deutscher Sprache aus Griechenland

Chronik der Rettungsaktion nach Angaben des Schifffahrtsministeriums

Einzelheiten zum Einsatz der Küstenwache wurden in der Version des griechischen Schifffahrtsministeriums veröffentlicht. Ein Schiff der italienischen Küstenwache ist auf mysteriöse Weise aus der Chronik verschwunden.

„Bezüglich der Rettungsaktion für Ausländer in internationalen Gewässern im Seegebiet 47 Meilen südwestlich von Pylos wurden die Ereignisse bis zum Untergang des Schiffes mit Ausländern in der Einsatzzentrale des Schifffahrtsministeriums wie folgt aufgezeichnet :

  1. Am Morgen des 13. Juni, gegen 11:00 Uhr, wurde von der Einsatzzentrale in Rom aus das LS Joint Search and Rescue Coordination Center – EL.AKT. wurde darüber informiert, dass sich ein Fischerboot mit einer großen Anzahl von Migranten in internationalen Gewässern südwestlich des Peloponnes befand (nach Informationen, die die italienischen Behörden aus einem Anruf eines NGO-Aktivisten erhalten hatten).
  2. Die Küstenwache führte ein Überprüfungsverfahren durch. Ein Hubschrauber der griechischen Küstenwache startete gegen 13:50 Uhr von Mitylene zum Fischerboot.
  3. Um 15:35 Uhr entdeckte ein Hubschrauber der Küstenwache ein Fischerboot, das sich auf ebenem Kurs und mit gleichmäßiger Geschwindigkeit befand und auf dessen Außendeck sich eine große Anzahl von Menschen befand.
  4. Unmittelbar nach der Entdeckung durch den Hubschrauber wurden die in der Gegend tätigen Schiffe informiert und aufgefordert, ihren Kurs zu ändern und ESSED über die Bewegung und den allgemeinen Zustand des Fischereifahrzeugs zu berichten.
  5. Gleichzeitig wurde einem 40 Meter langen Schiff der griechischen Küstenwache befohlen, von Chania (Kreta) aus in Richtung des Ionischen Meeres und in das Gebiet, in dem sich das Fischereifahrzeug befand, weiterzufahren.
  6. Der erste Kontakt mit dem Fischereifahrzeug erfolgte nach einigen Schwierigkeiten gegen 14.00 Uhr.
  7. Das Fischereifahrzeug ersuchte weder die Küstenwache noch Griechenland um Hilfe.
  8. Gegen 18:00 Uhr startete der Helikopter zum zweiten Mal, wobei erneut festgestellt wurde, dass sich das Schiff auf ebenem Kurs und mit konstanter Geschwindigkeit befand.
  9. Die Kommunikation zwischen ESSED und dem Schiff wurde um 18:30 Uhr per Satellitentelefon hergestellt. Ein englischsprachiger Satellitentelefonnutzer an Bord des Schiffes antwortete, dass das Schiff nicht in Gefahr sei, dass es keine andere Hilfe als Nahrung und Wasser erhalten wolle und dass es weiter nach Italien weiterfahren wolle.
  10. Die EGKS entsandte ein unter maltesischer Flagge fahrendes Küstenschiff, das sich dem Fischereifahrzeug gegen 18:00 Uhr näherte und, nachdem das Fischereifahrzeug angehalten hatte, auf Wunsch des Handelsschiffs Nahrung und Wasser bereitstellte.
  11. Das Handelsschiff fragte das Fischereifahrzeug wiederholt, ob es weitere Hilfe benötige, ob es in Gefahr sei oder ob es sonst noch etwas von Griechenland wolle. Sie antworteten: „Wir wünschen uns nichts sehnlicher, als unseren Weg nach Italien fortzusetzen.“
  12. Dann wurde ein zweites Schiff gefunden, dieses Mal ein griechisches, das gegen 21:00 Uhr zum Fischereifahrzeug geschickt wurde, um zusätzliche Nahrung und sonstige Hilfe bereitzustellen. Sie bekamen nur Wasser, der Rest wurde über Bord geworfen.
  13. Zwischen 15:30 und 21:00 Uhr kontaktierte die operative Zentrale des Ministeriums für maritime Angelegenheiten wiederholt das Fischereifahrzeug per Satellitentelefon. In allen Gesprächen wiederholten sie stets, dass sie nach Italien segeln wollten und keine Hilfe aus Griechenland wünschten.
  14. Um 22:40 Uhr segelte ein Schiff der kretischen Küstenwache neben dem Fischerboot her. Es blieb auf Distanz und beobachtete ruhig das Schiff, ohne dass es irgendwelche Navigationsprobleme bemerkte, da es auf ebenem Kurs und mit konstanter Geschwindigkeit fuhr.
  15. Dies dauerte bis zum 14. Juni um 01:40 Uhr. Zum angegebenen Zeitpunkt meldete der Passagier des Fischereifahrzeugs der Einsatzzentrale des Hauptquartiers, dass eine Störung im Motor des Fischereifahrzeugs aufgetreten sei und das Schiff sich nicht mehr bewegte. Dieses Ereignis wurde auch von einer nahegelegenen Flottille der Küstenwache bestätigt.
  16. Sofort versuchte ein Boot der griechischen Küstenwache, sich dem Fischereifahrzeug zu nähern, um das Problem festzustellen.
  17. Um 02:04 Uhr meldete der Kapitän der Flottille der griechischen Küstenwache der Einsatzzentrale, dass das Fischereifahrzeug Steuerbord, dann eine steile Backbordwende und dann eine weitere Steuerbordwende nahm, die so groß war, dass das Fischereifahrzeug kenterte (Meeresterminologie). floppen“).
  18. Zehn bis fünfzehn Minuten später sank das Schiff vollständig. Mehrere Personen auf den Außendecks fielen über Bord.
    Eine groß angelegte Such- und Rettungsaktion wurde gestartet.



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