04.05.2024

Athen Nachrichten

Nachrichten in deutscher Sprache aus Griechenland

Operation ILLUMINATI zur Beseitigung einer kriminellen Organisation in Griechenland


Griechische Strafverfolgungsbehörden führten eine Operation mit dem Codenamen ILLUMINATI durch, um eine kriminelle Organisation zu zerschlagen, die an Dokumentenfälschung und der illegalen Migration von Migranten beteiligt ist.

Es wurde ein voll ausgestattetes Labor zur Herstellung gefälschter Dokumente entdeckt und eine Reihe von Pässen, Personalausweisen und Plastikkarten zur Herstellung von Fälschungen beschlagnahmt.

Insbesondere die Einwanderungsabteilung des Ausländeramts von Attika liquidierte eine kriminelle Vereinigung unter dem Decknamen „ILLUMINATI“der verlobt war Urkundenfälschung und illegaler Transport (in Griechenland nennt man es Menschenhandel) von Einwanderern.

In diesem Fall wurden am 5. Februar 2024 zwei Mitglieder der Organisation im Raum Athen festgenommen und wegen Gründung einer kriminellen Vereinigung, Urkundenfälschung, Verstoß gegen das Ausländerrecht sowie Aufbewahrung von Pässen und Reisedokumenten Dritter angeklagt . Ihre beiden Komplizen werden gesucht.

Wie sich bei den Ermittlungen herausstellte, betreiben Mitglieder der Organisation seit mindestens März 2023 ein modernes Labor zur Herstellung gefälschter Dokumente, darunter einer neuen Art in Form von Plastikkarten, um die illegale Einreise zu erleichtern Ausreise von Einwanderern ins Land und dadurch finanzielle Vorteile in Höhe von 4.500 bis 6.000 Euro je „Kunde“.

Insbesondere waren die Betrüger mit gefälschten, von ihnen selbst erstellten Dokumenten an der illegalen Beförderung von Migranten (auf dem Luftweg) aus Griechenland in andere europäische Länder beteiligt, deren Hauptziele Deutschland, Italien, die Niederlande, Spanien, Frankreich und Portugal sind und Polen.

Nach Gesprächen mit illegalen Migranten (Kunden) buchten die Kriminellen Flugtickets unter Verwendung fiktiver Passagierinformationen. Der Fälscher würde diese dann digital fotografieren und anhand der fiktiven Angaben auf den Bordkarten entsprechende gefälschte Reisedokumente erstellen.

Anschließend wurden die Dokumente in digitaler Form zur endgültigen Genehmigung an einen anderen Teilnehmer gesendet, der die entsprechende Vereinbarung zur illegalen Beförderung des Migranten abschloss und die Zustellung der Dokumente in physischer Form veranlasste.

Vorschau

Die besonders intensive Tätigkeit der Organisation zeigt sich daran, dass die Kriminellen auch verkauften gefälschte Dokumente in zusammenarbeitenden Netzwerken des illegalen Handels oder der „Legalisierung“ von Einwanderern. Insgesamt wurden 1.014 Reisedokumente Dritter festgestellt von zweifelhafter Authentizität.

Gleichzeitig wird das enorme Potenzial, das sie in der Ausbildung und im Handel mit gefälschten Dokumenten hatten und über ausreichende Bestände für jeden Bedarf verfügten, auch von einer Vielzahl von Ländern bestätigt. Bei den im Rahmen des Einsatzes durchgeführten Ermittlungen wurden Folgendes entdeckt und beschlagnahmt:

  • 800 Blankokarten aus Kunststoff für Personalausweise,
  • vollständig vorbereitete Dokumente verschiedener Länder (182 Personalausweise, 115 Pässe, 21 Aufenthaltstitel, 19 Führerscheine),
  • gefälschte Dokumente in Vorbereitung (374 Personalausweise, 275 Aufenthaltstitel, 23 „Bürgerkarten“, 5 „Asylsuchendekarten“),
  • professioneller Drucker mit der Fähigkeit, Massendrucke auf verschiedenen Oberflächen und mit unterschiedlicher Druckqualität durchzuführen,
  • 2 Geräte zum Bedrucken und Gravieren von Plastikkarten
  • Weichmacher,
  • 2 digitale USB-Speichergeräte,
  • 2 Laptops,
  • eine Reihe von Briefpapier und Kleinmaterialien, die bei der Herstellung gefälschter Dokumente verwendet werden,
  • 3 Mobiltelefone,
  • 12.680 Euro,
  • Motorrad als Fortbewegungsmittel für die Verbreitung gefälschter Dokumente.

Schätzungen zufolge erhielt die Gruppe Summen von bis zu 450.000 Euro und organisierte gleichzeitig den illegalen Handel mit mindestens 50 Einwanderern.
Bei dieser Operation wurde eine enge Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum zur Bekämpfung der Migrantenschleusung (EMSC) von Europol gepflegt. Die Kollegen tauschten operative Informationen aus und analysierten sie, was zur Identifizierung der Hauptverdächtigen – der Anführer der kriminellen Vereinigung – führte.



Source link